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MAISCHBERGER

Der Trump-Schock: Wie verändert er die Welt?

 

Thomas Roth, ehemaliger Tagesthemen-Moderator

Der langjährige Russland und Amerika-Korrespondent der ARD lobt den scheidenden US-Präsidenten: Barack Obama sei ein glänzender Redner, der die Menschen begeistern konnte. Und er habe außenpolitisch richtig gehandelt, als er zum Beispiel die amerikanischen Truppen aus dem Irak zurückgezogen habe. Welche Außenpolitik aber werden Hillary Clinton oder Donald Trump verfolgen? Und wie wird der Kreml-Chef auf den neuen amerikanischen Präsidenten reagieren?

Oskar Lafontaine, Die Linke ehemaliger Parteivorsitzender

Der frühere SPD-Chef kritisiert seit langem die in seinen Augen aggressive Außenpolitik der USA und wirft Hillary Clinton vor, von Spenden der Wall Street und der Rüstungsindustrie abhängig zu sein. Donald Trump hält er zu Gute, „dass er noch keinen Krieg geführt hat.“ Dennoch gab es für den saarländischen Fraktionschef in diesem Wahlkampf nur einen geeigneten Kandidaten – den linken Bernie Sanders. „Leider hat das Establishment in der demokratischen Partei dafür gesorgt, dass er nicht nominiert wurde.“

Alice Schwarzer, Publizistin und Feministin

„Es gibt keine Frau, die in den vergangenen Jahrzehnten öffentlich so vorgeführt und gedemütigt worden ist wie Hillary Clinton“, glaubt Deutschlands streitbarste Feministin und ist sich sicher: „Als Präsidentin wäre sie selbstverständlich ein starkes Signal für die Gleichberechtigung der Frauen.“ Donald Trump hingegen zöge eine „Klientel der Verlierer“ an. Er sei ein „Psychopath und Frauen Verächter“, sagt die „Emma“-Herausgeberin.

Nadja Atwal, PR-Expertin und Trump-Unterstützerin

Die gebürtige Deutsche lebt seit 14 Jahren in den USA und hofft, dass Donald Trump das Rennen macht: „Ich bin von einer milden Trump-Unterstützerin zu einer leidenschaftlichen Anhängerin geworden“, sagt die PR-Expertin, die den US-Wahlkampf für den rechten Fernsehsender „Fox News“ kommentierte. Unter der Demokratin Hillary Clinton werde das Leben in den Vereinigten Staaten unsicherer werden. Sie sei „völlig inkompetent, durch die E-Mail-Affäre erpressbar und ein Sicherheitsrisiko.“ Trump habe Recht, wenn er vor deutschen Verhältnissen warne und Flüchtlingsströme stärker kontrollieren wolle.

Julian Reichelt,  Bild.de-Chefredakteur

Der Journalist rechnet mit Barack Obama ab, der ganz maßgeblich Verantwortung für die Spaltung der USA trage. „In einem Land, in dem ein Präsident einende Kraft entfalten kann wie in keinem anderen auf der Welt, muss man das als Totalversagen werten. Obama war den Weißen nicht weiß und den Schwarzen nicht schwarz genug.“ Noch mehr aber als in der Innenpolitik hinterlasse Obama außenpolitisch ein Trümmerfeld: „Amerikas Feinde haben keine Angst mehr vor dem US-Präsidenten, Amerikas Freunde kein Vertrauen mehr in ihn“, sagt der Bild.de-Chef.

 Eric T. Hansen, amerikanischer Buchautor

Der in Deutschland lebende Amerikaner beschwichtigt und glaubt nicht daran, dass Trump alle seine Androhungen durchsetzen kann. „Die Realität lässt ihm wenig Spielraum. Und Trump hat kein Interesse daran, die Arbeit eines Politikers zu machen. Er wird den Ruhm genießen und Party machen.“ Die Ursache für Trumps Wahlsieg sieht der Satiriker in seinem authentischen Auftritt. „Trump ist ein Genie. Er vertritt die vernachlässigten Amerikaner.“

 

Quelle 
Text: Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Foto: Günther Ortmann | Canon EOS 1D X Mark II , Lens 24-70mm

 

 

 

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