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Trump macht Ernst: Muss die Welt vor ihm zittern?

 

Gebannt schaut die Welt am Freitag nach Washington, wenn Donald J. Trump als 45. Präsident der USA vereidigt wird. Für viele Menschen ist diese Amtsübernahme eine Horrorvorstellung: ein unberechenbarer Alleinherrscher im Weißen Haus. Ein unbeherrschter Rüpel ohne Respekt vor Menschen und Institutionen. Ein beratungsresistenter Präsident, der via Twitter Entscheidungen fällt. Könnte dieser politische Führungsstil gefährlich für den Rest der Welt werden? Oder liegt in Trumps unkonventionellem Politikstil ohne Tabus eine Chance?

Tina Hassel (Leiterin ARD-Hauptstadtstudio)
„Er redet, wie er twittert: Selbstherrlich, unflätig, ausfällig, drohend.“ So kommentierte die frühere Washington-Korrespondentin die aufsehenerregende Pressekonferenz Donald Trumps in der letzten Woche. Alle Hoffnungen, „der rachsüchtige Rüpel“ könne sich nun „seriöser und beherrschter“ zeigen, seien geplatzt. Trump teile die Welt in Freund und Feind – auch die der Journalisten. „Trump hasst und bekämpft alle, die ihn kritisieren“, sagt Tina Hassel. Das dürfe sich eine Demokratie nicht bieten lassen, meint die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios.


Jürgen Trittin, B’90/Grüne (Bundestagsabgeordneter)
„Es ist naiv zu glauben, dass Trump jetzt milder wird. Er steht für Hass, Spaltung, Ausgrenzung und blanken Rassismus“, sagt der grüne Außenpolitiker und warnt vor einer Eskalation. „Es droht die Diskriminierung ethnischer und sozialer Minderheiten, und seine rigide Handelspolitik könnte eine Rezession herbeiführen.“Außerdem rechnet der ehemalige Bundesumweltminister mit einer Verschlechterung der transatlantischen Beziehungen. „Die amerikanische Außenpolitik wird unberechenbarer. Deswegen brauchen wir ein starkes Europa.“


Alexander Graf Lambsdorff, FDP (Vizepräsident des EU-Parlaments)
„Zu Panikattacken besteht kein Anlass. Die Amerikaner bleiben unsere politischen Freunde“, sagt der Europaparlamentarier. Dennoch müsse man sich Sorgen machen. Trump setze offensichtlich auf eine protektionistische Wirtschaftspolitik: mit Strafzöllen drohen und sich abschotten. „Das ist Politik aus der planwirtschaftlichen Mottenkiste und schadet uns allen“, kritisiert der FDP-Politiker. Dieser Politikstil könne zu einem Handelskrieg führen, befürchtet Alexander Graf Lambsdorff.


Ron Williams (amerikanischer Schauspieler)
„Die nächsten vier Jahre werden schrecklich werden“, prophezeit der US-Schauspieler und Kabarettist, der seit Jahrzehnten in München lebt. Die Zeiten unter einem Präsidenten Trump würden vor allem in Amerika schlimmer werden als je zuvor. Er könne nur hoffen, dass der Unternehmer frühzeitig aufgäbe oder seines Amtes enthoben werde, mit Unterstützung der Republikaner. „Denn sein Kopf taugt nicht für das Amt des Präsidenten und seine Konzepte taugen noch weniger – das merken langsam auch die Republikaner“, sagt Ron Williams.


Harald Kujat (ehemaliger Nato-General)
Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr sieht mit Optimismus auf den Amtsantritt Donald Trumps: „Trump wird als der große Veränderer in die Geschichte eingehen, ähnlich wie Reagan.“ Der ehemalige Nato-General verteidigt auch dessen positive Haltung gegenüber Russlands Präsident Wladimir Putin: „Wenn Trump versucht, das Verhältnis der nuklearen Supermächte auf eine vernünftige Ebene zu bringen, ist das in unserem Interesse“, glaubt Harald Kujat.

Quelle
Text:  Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Foto: Günther Ortmann Leica SL, Lens 24-90 mm

 

 

 

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